Der Triumph – Stopp in Khorgas
Dies war der Tag an dem ich endlich meinen ersten Grenzübergang erreichte: Khorgas, eine kleine Stadt, die China und Kasachstan trennte.
Ich war vier Wochen von Usu bis hierher gelaufen, und ich hatte etwa 500km geschafft.
Zu meiner großen Überraschung hatte es sich einfacher angefühlt als jemals zuvor.
Natürlich nicht körperlich. Manche der Bergregionen waren schwierig für mich zu laufen, und meine Füße hatten mich die ganze Zeit genervt.
Doch ich hatte tapfer gekämpft, und ich hatte das unglaubliche bewerkstelligt: ich hatte irgendwie gelernt, mein Temperament im Zaume zu halten. Zumindest teilweise.
Manchmal überprüfte die Polizei meinen Pass zweimal am Tag. Manchmal pflückten sie mich von der Straße und brachten mich zu ihrem Büro um sich mit mir zu unterhalten. Oder sie kamen nachts und klopften an meiner Tür. Und sie waren nicht immer sehr höflich.
Aber ich war es irgendwie. Ich lächelte und machte mit, und ich sagte mir, dass es einen Ort gab, zu dem ich gehen wollte, nämlich Khorgas auf der Grenze zu Kasachstan. Ich wollte das nicht durch sinnlose Streitereien kaputtmachen.
Und ich kam wirklich an.
Ich hatte kein Visum für Kasachstan, also konnte ich nichts anderes tun als am Grenzposten herumzuhängen und mit den Soldaten zu plaudern, wenn sie Pause hatten. Sie waren nette Leute, die viel lächelten und bereit waren, für Gruppenphotos zu posieren.
Ich wusste jedoch, dass ich der Kabutze auf Wiedersehen sagen musste. Das war ein bisschen schwer.
Also parkte ich sie direkt vor der Grenze und führte einen kleinen Tanz mit ihr auf. Wir hatten keine Musik, doch wir brauchten sie sowieso nicht. Bald war eine Menge zusammengekommen, und einige chinesische Onkel tanzten mit.
Wir wackelten herum. Wir lachten. Wir waren froh.
Dann lud ich die Kabutze auf einen Lieferwagen und brachte sie zu einem Aufbewahrungsort. Ich war nicht sehr traurig. Dieser Abschnitt des Weges war triumphal gewesen.
Englischer Blogeintrag dieses Tages: The Longest Way – Master Of The Wind